Blasorchester Uckerath

Lesen Sie die komplette Vereinsgeschichte von der Gründung im Jahre 1950 bis heute.

 

Um zu den Ursprüngen des Blasorchesters zu gelangen, geht der Blick zurück in die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Es gab auch bereits früher schon Musikgruppen hier in der Region um Uckerath, die bei örtlichen Tanz- und Konzertveranstaltungen aufspielten. Die damalige Verkehrslage war aber bei weitem nicht mit der heutigen Situation vergleichbar. Die Wege zu den Probelokalen oder zu den Veranstaltungen mussten zu Fuß oder allenfalls per Fahrrad zurückgelegt werden. Was das für den Transport von Bässen, Schlagzeugen und ähnlichen sperrigen Musikinstrumenten bedeutete, muss man sich einmal vorstellen. Daher kamen die meisten Musiker auch alle aus der näheren Umgebung einer Musikvereinigung, und sie spielten meistens in kleinen Besetzungen.

Aus der Vereinschronik des MGV Hanfmühle geht hervor, dass bereits im Jahr 1897 ein Hanftaler Musikverein gegründet wurde, aus dem später der Männergesangsverein Hanfmühle hervorging. Der Musikverein ist später in der Zeit des Ersten Weltkrieges untergegangen. Nach einer uns vorliegenden Satzungskopie ist unter dem Datum 01. Dezember 1919 erneut ein Musikverein in Hanfmühle gegründet worden. Auch im Bereich Eichholz gab es früher eine Musikgruppe unter dem Namen "Heideröschen", in welcher der spätere Gründer des Blasorchesters Uckerath Fritz Limbach aus Löbach aktiv mitgespielt hat. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1939 ging das Vereinsleben erneut zu Ende. Viele der Musiker mussten in den Krieg ziehen, und einige davon haben in diesem Krieg Ihr Leben gelassen. Nachdem dieser Krieg im Jahr 1945 über unsere Region hinweggezogen war, begann der Wiederaufbau. Damit lebte auch das Vereinsleben wieder auf. Die Interessenten der Blasmusik aus den bisherigen Musikvereinigungen setzten sich zusammen und vereinbarten die damals übliche Gestaltung der Uckerather Prozession und anderer wieder aufblühender kleiner musikalischer Veranstaltungen. Es ging aber auch um den Fortbestand der Blasmusik vor Ort und damit verbunden das Heranführen junger Leute an die Blasmusik. Und damit wurden eigentlich die Wurzeln des Blasorchesters Uckerath gelegt.

Fritz Limbach aus Löbach gab im Jahr 1950 den Anstoß dazu und arrangierte ein Treffen von Interessenten an der Blasmusik. Es gelang ihm auch, in kurzer Zeit einige junge Leute dafür zu begeistern. Mit diesen jungen Musikern wurde im Wohnzimmer von Fritz Limbach geprobt. Was die gute Frau Limbach alles dabei an schiefen Tönen erdulden musste, kann nur erahnt werden. Aber aller Anfang ist schwer und nachdem die ersten Choräle und Prozessionslieder musikalische Formen annahmen, ging es in den Löbacher Wald um das im Sitzen erlernte auch im Gehen zu üben. Das ließ sich ganz gut an, und so konnte das Blasorchester Uckerath erstmals in der Himmelfahrtprozession im Mai 1951 spielen. Nach diesem Erfolgserlebnis wurden dann auch weitere Möglichkeiten überlegt, wie z.B. Karnevalszüge, Sitzungen und Tanzveranstaltungen. Dazu musste noch einiges an neuen Musikstücken eingeübt und ein Schlagzeug angeschafft werden.

Nach und nach nahmen die verschiedenen Veranstaltungen unter musikalischer Mitwirkung des Blasorchesters zu. Damit war das Blasorchester Uckerath fester Bestandteil im Vereinsleben im Raum Uckerath. Nach den ersten öffentlichen Auftritten gelang es auch Fritz Limbach, weitere junge Leute an die Musik heranzuführen und auszubilden.
Nun bringen junge Leute ja auch neue Ideen und Vorstellungen mit bezüglich ihrer musikalischen Zielvorstellung. Damit trat dann auch ein Generationswechsel in musikalischer und organisatorischer Leitung des Blasorchesters ein. Karl Faßbender (links), der von Anfang an dabei war, übernahm 1958 die musikalische Leitung. Paul Schiefer wurde 1. Vorsitzender. Der Vereinsgründer wurde Ehrenpräsident.

Am 28.10.1959 bekam das Orchester ein offizielles Vorstandsgremium mit Paul Schiefer (1. Vors.), Josef Kirschbaum (2. Vors.), Rudi Alda (Kassierer) und Karl Faßbender (Dirigent).
Von nun an hielt der Schriftführer Karl Heinz Reuter die Aktivitäten der Musiker akribisch genau in Wort und Bild fest. Das Protokoll über die ersten Vorstandswahlen beendete er wie folgt: "Der anschließend feucht fröhliche Umtrunk bewies in einer sehr ausdrucksvollen und äußerst sympathischen Manier, wie sehr die Kollegen des Orchesters die Wahl und die Beratungen begrüßten."
Im dunklen Anzug empfingen die Musiker und ihre Frauen am 12. Dezember 1959 zum ersten Mal den Heiligen Sankt Nikolaus in ihren Reihen. Man probte und musizierte also nicht nur bei Goldhochzeiten, Feuerwehrfesten, Karneval, Martinszügen und kirchlichen Festen, sondern fing an, auch die Geselligkeit untereinander zu pflegen. Davon zeugen im weiteren Verlauf der Geschichte des Orchesters die eigenen Karnevalsfeste ("Hippie-Fest", "Märchenfest", "Südseezauber" — Bilder siehe weiter unten), Maibälle und Ausflüge.

Am 9. Oktober 1960 konnte dann das 10jährige Bestehen des Blasorchesters Uckerath gefeiert werden. Nach dem Kirchgang begann das Stiftungsfest im Saal Balg-Erler mit einem musikalischen Frühschoppen, bei dem sich der Musikverein Winterscheid beteiligte. Leuchtende Pechfackeln begleiteten gegen 18 Uhr ca. 120 Musiker aus Allner, Asbach, Buchholz, Schönenberg, Winterscheid und das Blasorchester Uckerath zu einem Festmarsch durch die Straßen. Die Bevölkerung bildete ein dichtes Spalier und stand Kopf, eine Stimmung wie am Rosenmontag. Im bis auf den letzten Platz besetzten Saal Steger gaben die Musikvereine anschließend ein Konzert und ließen dann den Festtag mit einem gemütlichen Tanzabend ausklingen.

Nach dieser gelungenen aufwendigen Jubiläumsveranstaltung rasteten die Uckerather jedoch nicht. Der unermüdliche Dirigent Karl Faßbender und der inzwischen gewählte neue 1. Vorsitzende Walter Derenbach suchten nach jüngeren, musikalisch begabten Nachwuchskräften. 24 jüngere Leute aus allen Teilen der Gemeinde Uckerath nahmen unter Karl Faßbenders Leitung die Probenarbeit in der Volksschule Uckerath auf. Dabei waren auch Johannes Schiefer als Hornist und Willi Lenzgen, die bis heute aktive Mitglieder des Blasorchesters sind. Der Kulturausschuss der Gemeinde Uckerath befürwortete im Frühjahr 1966 einen Antrag des Orchesters, eine Beihilfe von 2000 DM zur Beschaffung von Musikinstrumenten für die Jugendlichen zu gewähren. Beim "Fest der Alten" im Saal Steger 1968 traten die Jungmusiker zum ersten Mal auf und wurden begeistert von der Öffentlichkeit angenommen. Beim Karnevalszug in Eulenberg 1969 waren die Jugendlichen auch mit von der Partie. Im Februar 1970 wurden neue Uniformen angeschafft, so dass das Orchester fortan auch optisch eine Einheit bildete.

Auf Vorschlag von Karl Faßbender wurde die Probenarbeit auf Sonntag vormittag zwischen 9:30 und 10:30 Uhr ausgedehnt, so dass man gut gerüstet den Feierlichkeiten zum 20jährigen Bestehen des Orchesters entgegensehen konnte. Am 5./6. September 1970 war es so weit. Nach einem Konzert "volkstümlicher Blasmusik" schwangen die Musiker und ihre Frauen zu einer Kapelle der Bundeswehr das Tanzbein, um die Festivitäten einzuleiten. Sonntags war Kirchgang und ein gemeinsames Frühstück. Am nachmittäglichen Festzug und -konzert beteiligten sich die Musikvereine Allner, Buchholz und Winterscheid.
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 23.4.1971 beschloss die Aufnahme ins Vereinsregister des Amtsgerichts Siegburg und eine entsprechende Satzung. Die nunmehr organisatorisch gestählten Musiker vergaßen aber nicht ihre musikalischen Aktivitäten, die sich ständig erhöhten. Über 40 Auftritte absolvierten sie von Ende 1972 bis Ende 1973.

Neben den offiziellen Auftritten wurde auch nicht vergessen, zur Genesung des Dirigenten Karl Faßbender, beim Polterabend von Karl Axler, zum Weggang zur Bundeswehr (Karl-Willi Wissmann) oder zum Abholen des von der Bundeswehr entlassenen Mitgliedes Johannes Fuchs am Bahnhof in Hennef aufzuspielen.
Am Samstag, den 31.5.1975, veranstaltete das Orchester einen Festkommers anlässlich seines 25jährigen Stiftungsfestes, das sonntags mit einem Frühschoppen mit den Frauen bzw. Bräuten fortgesetzt wurde. Wegen der umfangreichen Probenarbeit fürs Stiftungsfest übernahm Walter Schmitz zur Unterstützung von Karl Faßbender bei dessen Abwesenheit den Dirigentenstab. Begeistert empfingen die Musiker 1976 und 1977 das Tanzcorps Blau-Weiß "Die Westerwaldsterne" Uckerath, welches als "Deutsche Meister als gemischte Garde" und "Deutscher Meister" bei den Tanzpaaren zurückkehrte.
Man gab sonntags alle 14 Tage Kurkonzerte im Kurhaus und Kurpark Hennef, machte sich aber auch Gedanken um die Zukunft. Karl Faßbender nahm Kontakt zur Musikschule Hennef auf, um Nachwuchskräfte auszubilden. Insbesondere Klarinettisten wurden gesucht. Bislang hatte das Orchester in verschiedenen Uckerather Gaststätten geprobt. Nach dem Neubau des Katholischen Pfarrheims in Uckerath im Jahre 1977 fand es dort bis heute eine hervorragende Bleibe, die einen ungestörten, leistungsfördernden Probebetrieb ermöglicht.
Bei einigen Musikern stellte sich eine Probe- und Auftrittsmüdigkeit ein, so dass Ende der 70er Jahre beschlossen wurde, die Anzahl der Auftritte möglichst zu reduzieren

Nach 15jähriger Tätigkeit legte Walter Derenbach sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, da ihm als Stadtbrandmeister der Stadt Hennef nicht mehr genug Zeit fürs Orchester blieb. Rudi Alda, langjähriger Kassierer des Vereins, übernahm am 16.12.1980 den Vorsitz, welchen er bis 2007 innehatte. Tatkräftig machte sich der neue Vorstand an die Arbeit, um die musikalische Mitwirkung bei den Aktivitäten zur 850 Jahr Feier von Uckerath vorzubereiten. Das Blasorchester spielte auf zum Festkommers am 10.10.1981 und sorgte für den Abschluss der Feierlichkeiten am 18.10.1981 im Pfarrheim. Mit einer Feierstunde in der Gaststätte Weber am 16.10.1983 ehrte das Orchester seinen Dirigenten Karl Faßbender und überreichte ihm eine goldene Taschenuhr mit Widmung anlässlich seines 25 -jährigen Dirigentenjubiläums. Im Beisein des Bürgermeisters, des Stadtdirektors, der Geistlichkeit und der ortsansässigen Vereine würdigte der 1. Vorsitzende Rudi Alda die Verdienste Karl Faßbenders um die musikalische Arbeit und der damit verbundenen Schulung des Nachwuchses. So traf es das Orchester besonders hart, als ihr engagierter Dirigent 1986 aus beruflichen Gründen gezwungen wurde, seine Arbeit mit dem Orchester aufzugeben.

Walter Schmitz übernahm den Dirigentenstab. Leider waren weitere jahrelang aktive Bläser aus beruflichen und persönlichen Gründen wie Wohnortwechsel, Aufnahme eines Studiums, Wehr- oder Ersatzdienst gezwungen, ihren musikalischen Einsatz zu beenden, so dass Ende 1987 die Zahl der Musiker auf 21 sank.
Um so mehr freuten sich die Musiker über einen Neuzugang. Frau Marianne Weege war die erste Frau, die nun das Orchester verstärkte. Sie sorgte für den "weiblichen Sound" am Flügelhorn. Zwei Nachwuchsgruppen unter der Leitung von Bernd Schmitz und Wolfgang Renz probten eifrig, um dem "geschrumpften" Orchester möglichst rasch wieder zur alten Stärke zu verhelfen. Aber die Begeisterung für ihr Instrument hielt bei den Jugendlichen nicht lange an. Klaus Lenzgen am Tenorhorn ließ sich jedoch nicht beirren und ist bis heute dem Orchester treu geblieben.

Nach einigen Jahren Dirigententätigkeit wünschte sich Walter Schmitz wieder zurück zu seiner Flöte. Damit stand das Thema "Musikalische Leitung" abermals auf der Tagesordnung. Die Musiker hatten jedoch bis dahin keine Erfahrung mit einem "bezahlten" Dirigenten und den von ihm gestellten Anforderungen. Die Kostenfrage und die vermuteten hohen musikalischen Ansprüche führten zu Bedenken bei einigen Musikern. Darum baten sie Walter Schmitz, das Dirigat weiterzuführen. Trotzdem wurde den Musikern bewusst, dass in ihrem Orchester irgendwie eine Veränderung notwendig war. Mit Hilfe eines an alle Aktiven ausgehändigten Fragebogens versuchte der Vorstand, den Unzulänglichkeiten und der Unzufriedenheit auf die Spur zu kommen. Die Musiker bemängelten selbst den derzeitigen Leistungsstand des Blasorchesters, gaben aber an, dass ihr musikalisches Potential noch nicht ausgereizt sei. Im Oktober 1994 übernahm Wolfgang Renz (links) kommissarisch die musikalische Leitung. Weiterhin wurde in den eigenen Reihen heftig diskutiert, wie der Fortbestand des Orchesters gesichert werden konnte. Das Repertoire wurde "durchforstet" und aktualisiert. Man informierte sich bei den benachbarten Musikvereinen, besuchte deren Konzerte und suchte nach einem Lösungskonzept für die Bewältigung der Probleme: ein Blasorchester mit einer solchen Vergangenheit durfte doch nicht untergehen!
Die Musiker beschlossen, die Flucht nach vorn anzutreten. Mit großem Einsatz warb der Vorstand bei den Jugendlichen in Uckerath und Umgebung. Mitglied einer neu zu gründenden "Jugend-Brass-Band" im Blasorchester Uckerath zu werden.

Im August 1998 übernahm Dietmar Zerwas, bereits Dirigent der Musikvereine Vettelschoß und Heisterbacherrott, die musikalische Leitung des Blasorchesters. Mit seinem Einfühlungsvermögen, seinem Humor und seiner großen Fachkompetenz ist es ihm gelungen, dass die Musiker wieder pünktlich zur Probe erscheinen und zu Hause üben. Neue Musiker sind hinzugekommen. Der "alte Schwung" ist wieder da! Eine Kostprobe davon bot das Herbstkonzert am 17.10.1999, das im vollbesetzten Rosensaal des Hotels Landsknecht stattfand. In neuen strahlend blauen Westen musizierte die Jugend-Brass-Band unter der Leitung ihres Dirigenten Andreas Schmitz und das "alte" neue Blasorchester mit Dietmar Zerwas. Die Zuhörer waren überrascht, was die wieder auf 43 Musiker erstarkte Gruppe zu spielen vermag! Wie eng sich die Musiker einander verbunden fühlen, beweist auch die große Resonanz auf den Vorschlag, zusammen mit den Ehefrauen eine Köln-Tour zu unternehmen. Nach einem Rundgang durch die Kölner Altstadt und der Besichtigung der Kirche St. Maria im Capitol verweilte die Gruppe beim Millowitsch-Denkmal vor dem Hänneschen-Theater und natürlich bei Tünnes und Schäl, die manche zu spontanen Anekdötchen und Histörchen animierten. Der Redeschwall wurde danach nur noch von einem zischenden kühlen Glas Kölsch im "Sion" eingedämmt...

Mitte September 1998 startete das Blasorchester Uckerath zu seiner ersten Auslandstour nach Frankreich. anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum einjährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Hennef und Le Pecq sorgte das Uckerather Orchester für den musikalischen Rahmen. Für einige Musiker war es der erste Auslandaufenthalt ihres Lebens. So entsprach diese Unternehmung einer "Fahrt ins Blaue" mit gewissen Ängsten. Neben dem Instrument und den benötigten Kurztrip-Utensilien hatte sich so mancher ein dickes Wörterbuch eingepackt, um für den Notfall gerüstet zu sein. Doch die Unterbringung und die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien, für die die Partnerschaftsvereinigung hervorragend gesorgt hatte, beseitigte schnell das "Kribbeln im Bauch". So wurde dieses Wochenende zu einem unvergesslichen Erlebnis und weiteren Meilenstein in der Vereinschronik.
Unter Dietmars Leitung fand das Orchester zu alter und neuer Stärke, denn musikbegeisterte neue Mitglieder in den verschiedenen Registern ermöglichten neue Klangbreiten des Orchesters.
So erlebten die Zuhörer in den bisherigen Konzerten Film- und Fernsehmelodien, klassische Stücke wie den „Kaiserwalzer“ und den „Einzugsmarsch aus dem Zigeunerbaron“, Kinderlieder und „Max und Moritz“ im neuen Zerwasarrangement, dazu Pophits von Udo Jürgens, Michael Jackson und Robbie Williams, oder auch „Caribbean Clipper“, eine „Schiffsreise“ durch die Karibik mit furiosen Schlagwerkeinlagen.
Den letzten „Feinschliff“ für die jährlichen Herbstkonzerte holten sich die Musiker bei den Probenwochenenden. Bei 18 Stunden reiner Probenzeit gab es schon Bläschen an den Lippen, Tränen und verschiedene laute Rufe nach „Aschpirin“, denn nach so viel Arbeit mußte natürlich der immense Durst gelöscht werden!

Im Jubiläumsjahr 2000 wurde am 25.03. das 50 jährige Bestehen des Blasorchesters mit einem Festkommers gefeiert, auf dem auch die langjährigen Mitglieder gebührend geehrt wurden. Am 25.06. fand eine Festmesse statt. In der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer gab unser Dirigent Dietmar Zerwas zu Ehren des Blasorchesters ein Konzert für Trompete und Orgel (Begleitung Friedrich Grothe). Beim Jubiläumsherbstkonzert bot das Orchester eine bunte Mischung aus Klassik, volkstümlicher Musik und Popmusik dar. Hierbei stellte auch die vor einiger Zeit gegründete Jugend-Brass-Band unter der Leitung von Andreas Schmitz ihr Können unter Beweis.
Um weitere Unterstützung durch Fördermitglieder erhalten zu können, erfolgte eine Satzungsänderung und der Antrag auf Gemeinnützigkeit. In dem Zusammenhang wurde das Orchester in „Blasorchester Uckerath ( 1950) e.V. umbenannt.

Auf der Jahreshauptversammlung 2002 legte Rudi Alda nach 44 (!) Jahren Vorstandstätigkeit sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, um die Verantwortung in jüngere Hände zu geben. Sein Nachfolger wurde Heinz-Peter Schild.
Im Jahr 2005 beschlossen die Musiker, sich neue Uniformen zuzulegen, die bis heute aktuell sind.
Andreas Schmitz wurde im Dezember 2007 neuer 1. Vorsitzender und übergab die Leitung der Jugend Brass Band an Phillip Stirenberg, bisheriger Trompeter und Schlagzeuger im großen Orchester. Nach Beginn seines Musikstudiums in Bremen übernahm sein Bruder Alexander das Musizieren mit den Jugendlichen. Am 22. 04.2010 konnten die aktiven Musiker mit den Ehemaligen und Fördermitgliedern ihr 60 jähriges Bestehen mit einer Gedenkmesse und anschließendem Jubiläumsbrunch feiern. In einer Power-Point-Präsentation ließen sie ihre Vergangenheit Revue passieren. Neben aller Probenarbeit und den Auftritten gab es auch Zeit für ungezwungenes geselliges Beisammensein gemäß dem Leitsatz unseres Vereinsmitbegründers Josef Kirschbaum: „Ein Orchester steht auf zwei Säulen. Die eine ist die musikalische, die andere die kameradschaftliche, gesellige.“ So gab es auch Zeit für ungezwungenes geselliges Beisammensein, u.a. „Garagenfeste“ mit Musik und Grillen, Wanderungen mit sachkundiger Führung in Stadt Blankenberg und eine Köln-Tour mit Besuch des Hänneschen-Theaters.

Im Juni 2013 reiste das Blasorchester nach Nowy Dwor Gdansk, die polnische Partnerstadt von Hennef. Diese Vereinsfahrt war begleitet von mehreren Auftritten des Orchesters. Gespielt wurde bei einem Konzert im Freien, einem Straßenumzug und in der Kirche.

Seit April 2014 leitet Caroline Neusser als Dirigentin das Orchester nach dem Grundsatz „Musik spricht dort, wo Worte fehlen“. Sie ist mit viel Engagement und Freude im Einsatz - nicht nur beim Dirigieren, sondern auch beim "Baggern". Jedes Jahr gibt es auf der Jahreshauptversammlung einen kleinen Bagger als Preis für das Mitglied, welches die meisten neuen Musiker*innen im vergangenen Jahr in das Orchester holen konnte, und diesen Bagger hat Caroline schon mehrfach erhalten.

Die Vereinsfahrt im Jahr 2016 nach Ottenhöfen im Schwarzwald ist allen, die dabei waren, in guter Erinnerung geblieben. Die Aufnahme vor Ort war sehr herzlich. Das Konzert des Orchesters in der Konzertmuschel des Kurparks wurde vorab mit Plakaten angekündigt. Sowohl den vielen Zuhörern*innen als auch den Musikern*innen hat die musikalische Darbietung viel Freude bereitet. Familienmitglieder waren auch mit dabei und das Programm gab für alle etwas her. Noch heute wird vom Schnapswanderweg erzählt. Ein echter Schwarzwald-Abend durfte auch nicht fehlen, bei dem Einige ihre Kunst im Butter-Stampfen unter Beweis stellen konnten.

Auf der Jahreshauptversammlung im Dezember 2018 übernahm Gregor Alda die Funktion des 1. Vorsitzenden. Bis heute leitet Gregor das Blasorchester. Er ist nicht nur durch seine Leitung sondern auch mit seiner Trompete eine Stütze des Vereins.

Der Vereinsausflug 2019 führte in die Eifel an den Rursee. Der Besuch im heutigen Ausstellungs- und Bildungszentrum der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang war sehr interessant und lehrreich. Die Rursee-Rundfahrt auf dem Schiff mit Kaffee und Kuchen rundete den Tag ab.

Das Herbstkonzert jedes Jahr im Oktober und das Konzert am 2ten Weihnachtstag in der katholischen Kirche Uckerath sind nach wie vor die Höhepunkte, auf die sich das Orchester immer mit vollem Einsatz vorbereitet. In 2020 und 2021 mussten die Konzerte wegen Corona ausfallen. Umso größer war die Spannung, wie es nach der Krise weitergeht. Aber die Sorge war unnötig. Sowohl die Musiker*innen als auch die Zuhörer*innen sind dem Orchester treu geblieben und das erste Herbstkonzert nach Corona in 2022 war ein voller Erfolg.

 

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